NutriAct in Rom auf der Food Technology 2018

Die internationale Konferenz „Food Technology“ fand in Rom unter dem Motto „Optimizing food and nutritional demands with the help of recent technologies“ statt. Es wurden Vorträge und Poster aus verschiedensten Disziplinen präsentiert.

 

Die Weiterentwicklung von alltäglichen Lebensmitteln zu ernährungsphysiologisch günstigeren Lebensmitteln ist ein Forschungsschwerpunkt von NutriAct. Das vom BMBF geförderte interdisziplinäre Projekt steht für „Nutritional Intervention for Healthy Aging: Food Patterns, Behavior, and Products”. Der Fokus der Produktentwicklung liegt auf der technologischen Herstellung von Lebensmitteln, die einen gesundheitlich vorteilhaften Effekt auf altersbezogene Zivilisationskrankheiten, wie zum Beispiel Herz-Kreislauf- Erkrankungen, haben.

 

Neben der Art und aufgenommenen Menge sowie einer verbesserten Zusammensetzung von Proteinen und Ballaststoffen werden auch polyungesättigte Fettsäuren (PUFA) in die Untersuchungen einbezogen. Unter diesem Aspekt kann zum Beispiel Butter in Nahrungsmitteln ganz oder teilweise durch Rapsöl ersetzt werden, da das pflanzliche Öl eine gesundheitlich vorteilhafte Fettsäurezusammensetzung aufweist. Im Gegensatz zu anderen pflanzlichen Ölen ist der Gehalt an ω-3 Fettsäuren im Rapsöl mit 10 % vergleichsweise hoch, wodurch das Öl aber auch oxidationsanfälliger ist und dementsprechend schneller ranzig wird als andere Öle.

 

Mit ihrem Vortrag „Rapsöl – aus Sicht der Lebensmittelchemie“ gewann Sandra Grebenteuch im Rahmen der dritten NutriAct - Jahrestagung im November 2017 den Nachwuchspreis für die beste Projektpräsentation. Bewertet wurden Poster und Vorträge. Mit dem Preisgeld wurde die Teilnahme der Nachwuchswissenschaftlerin bei der Food Technology 2018 unterstützt. Hier stellte Sie unter dem Titel "Oxidative stability of PUFAs under food processing conditions" ihre Forschungsergebnisse einem international Auditorium vor.

 

In den USA wird vor allem Erdnussöl in der Lebensmittelherstellung sowie zum Frittieren verwendet. Prof. Toomer präsentierte einen interessanten Vortrag über die Optimierung von Erdnussöl und Produkte die mit Erdnussöl hergestellt wurden. Herr Tamizi aus Malaysia ist Vertreter des Palmölverbandes und stellte eine neue HPLC Methode vor, um die Qualität von Frittieröl zu bestimmen. Neben der Verbesserung von Ölen in Lebensmitteln wurden auch Forschungen vorgestellt, die sich mit den ernährungsphysiologischen Eigenschaften von Lebensmitteln beschäftigen. So kann das Oleuropein, welches in grünen Oliven vorkommt gegen Leberkrankheiten eingesetzt werden. Weiterhin wurden bioaktive Verbindungen aus der Ingwer-Blüte vorgestellt. Zudem beschäftigt sich eine Forschungsgruppe in Mexiko viel mit der antioxidativen Wirkung von Habenero Chilis und deren Vitamin C Gehalt, wobei vor allem die Anbauerde einen Einfluss auf den Vitamin C Gehalt hat. Ein Vortrag aus Italien stellte die effektive Nutzung von Esskastanienschalen als cerealienbasiertes add-on in Lebensmitteln dar.

 

Die Konferenz zeigte, dass sich viele Länder mit der aktuellen Forschungsthematik „Optimizing food and nutrional demands“ beschäftigen und der internationale sowie interdisziplinäre Austausch sinnvoll ist, um gute Forschungsergebnisse zu erzielen und eine internationale Zusammenarbeiten zu fördern. Insgesamt bot die Food Technology ein internationales Publikum aus unterschiedlichen Universitäten und Industrieverbänden und regte zu forschungsübergreifenden Gesprächen an. Die Vorträge waren themenübergreifend gut ausgewählt.

 

 

© Sandra Grebenteuch