Teilprojekt 2 Nahrungsauswahl

Neurobiologische, psychologische und soziale Einflüsse auf die Nahrungsauswahl sowie die Rolle der Familie

Prof. Dr. Liane Schenk, Projektsprecherin; Charité-Universitätsmedizin Berlin; Prof. Dr. Matthias Schulze, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), Nuthetal; PD Dr. Kathrin Ohla, Forschungszentrum Jülich; Prof. Dr. Tobias Pischon, Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch; Prof. Dr. Petra Warschburger, Universität Potsdam; Dr. Manuela Bergmann, Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)

Aufbauend auf den Analysen der ersten Förderphase zur familialen Prägung der Nahrungsauswahl werden nun soziale, psychische und biologische Einflussfaktoren innerhalb des Familiensystems untersucht und in einer interdisziplinären Synthese zusammengeführt. Datenbasis ist die webbasierte NutriAct-Familienstudie (Z1) mit etwa 1.000 Teilnehmenden. Die Studienpopulation umfasst Lebensgefährten im Alter von 50 bis 70 Jahren und deren Geschwister beziehungsweise deren Kinder nebst Partner. Eine zentrale Forschungsfrage ist, inwieweit die Nahrungsauswahl im Erwachsenenalter durch die früheren Erfahrungen im Elternhaus bestimmt wird respektive welche Einflüsse vom späteren Ehepartner ausgehen. Weiterhin interessiert, inwieweit sich die Nahrungswahl durch soziale und geschlechtsspezifische Zugehörigkeiten oder auch durch intuitive Mechanismen erklärt. Längsschnittliche Betrachtungen geben schließlich Aufschluss über die Kontinuität und Dynamik von Prozessen der Nahrungswahl im Lebensverlauf. Dabei wird der Einfluss sozialer Übergangsphasen wie Änderungen des Berufsstatus (z. B. Arbeitslosigkeit, Eintritt in den Ruhestand), des Familienstandes (z. B. Witwenschaft, Scheidung) oder der Auszug von Kindern betrachtet.

Im Rahmen von drei experimentellen Studien mit gezielten Geschmacks- und Aufmerksamkeitstrainings werden zudem Mechanismen der Änderung von Ernährungsverhalten untersucht. Ziel ist es, Veränderungspotenziale und Faktoren zu identifizieren, die sich als hemmend oder fördernd auf eine Verhaltensänderung erweisen.