Biomarkerforschung bringt Wissenschaft und Wirtschaft zusammen

 

Am 06.12.2016 trafen sich im Konferenzzentrum des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke über 50 Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft, um sich über Herausforderungen und Trends in der Biomarkerforschung auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen. Forscher waren eingeladen, das Programm mit Postern und Kurzvorträgen aktiv mitzugestalten. Dieses Format traf nicht nur bei Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus Berlin-Brandenburg auf Interesse, sondern sprach auch Vertreter der Cluster enable (München) und nutriCARD (Jena-Halle-Leipzig) an.
Das Programm begann mit drei anregenden Gastvorträgen. Prof. Dr. Florian F. Schweigert, von der BioAnalyt GmbH stellte das „Minilabor“ zur schnellen Analyse von Mikronährstoffen vor. PD Dr. Ilja Demuth von der Charité - Universitätsmedizin Berlin sprach über die Berliner Altersstudie BASE II und Prof. Dr. Lars-Oliver Klotz, Leiter des Lehrstuhls Nutrigenomik der Friedrich-Schiller-Universität Jena  veranschaulichte Redoxregulationen metabolischer Prozesse.
Mit Vorträgen und Postern wurde im Laufe der Veranstaltung die komplette Wertschöpfungskette der Biomarkerentwicklung abgebildet, von der Grundlagenforschung über methodische Ansätze bis hin zu komplexen Geräten für die simultane Analyse verschiedener Biomarker. Denn viele Disziplinen greifen bei der Entwicklung von Biomarkern ineinander. Zunächst werden Biomarkersignaturen mithilfe der OMICS-Technologien identifiziert. In vielen Bereichen der Lebenswissenschaften gelten hier die Metabolomics als Schlüsseltechnologie, die mittels schneller und exakter Technik das Profiling des Metaboloms für die Biomarkeridentifizierung nutzen. Der Abgleich von großen Datenmengen liefert mehrere Targets, welche mithilfe verschiedener analytischer Techniken (qPCR-Verfahren oder ELISA-basierte Techniken) bestätigt werden. Es folgen die Assay-Entwicklung für die Routineanalytik und die klinische Validierung der selektierten Biomarker. Hier spielen innovative Alternativen zu Tiermodellen aus ökonomischen sowie ethischen Gründen eine Rolle. Eine Kostenreduzierung durch die Weiterentwicklung von Point of Need- oder Point of Care-Geräten bedingt den vermehrten Einsatz dieser Verfahren in der klinischen Diagnostik.
Passend zum Nikolaustag klang das Symposium mit Bratäpfeln und Lebkuchen bei einem weihnachtlichen Get-together langsam aus. Die Veranstalter, das Deutsche Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), die Universität Potsdam, das Cluster Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg/HealthCapital und das NutriAct-Kompetenzcluster der Ernährungsforschung Berlin-Potsdam, bedanken sich bei allen Beteiligten für die spannenden Beiträge und die anregenden Diskussionen.

Vortragender Prof. Florian Schweigern (links), BioAnalyt GmbH, und Zuhörer Prof. Dirk Roggenbruck, Medipan GmbH, diskutieren im Anschluss an einen Beitrag. Moderiert wurde der erste Veranstaltungsblock von Prof. Tanja Schwerdtle, Universität Potsdam / NutriAct. © NutriAct